Ralph Roese

Eine beinah vergessene Motorsportlegende

Adolf Ralph Roese war in den 1930er- und 1940er-Jahren ein erfolgreicher deutscher Motorrad- und Automobilrennfahrer.

 

Die Eltern von Adolf Ralph Roese waren Emma Roese, geb. Olmesdahl, und der Schlossermeister Adolf Roese. Nach einer erfolgreichen Ausbildung zum Kaufmann im elterlichen Betrieb zog Roese in den 1930er-Jahren nach Düsseldorf, wo er auch seine damalige Lebensgefährtin Emilie Seifermann kennenlernte.


Schon in jungen Jahren zeigte sich seine Leidenschaft für den Motorsport. Die Karriere als Rennfahrer begann in den 1920er-Jahren, zunächst auf BMW-Motorrädern in der Klasse bis 1000 cm³auf 750-cm³-Kompressor-BMW (R57/63), später in Sportwagen der Bayerischen Motorenwerke. Als engagiertes Mitglied des Düsseldorfer Automobil- und Motorsport-Clubs 05 errang er schon bald zahlreiche Erfolge.

 

1931 und 1932 wurde Roese jeweils Deutscher Motorrad-Straßenmeister in der Klasse bis 1000 cm³. Im Laufe seiner Karriere fuhr er als Werksfahrer für BMW und als Privatfahrer für BMW und Veritas bei allen großen Rennveranstaltungen in Deutschland und Europa.

Am 10. Juli 1938 errang Ralph Roese mit dem dritten Gesamtrang bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps mit Max zu Schaumburg-Lippe als Partner auf BMW 328 seinen ersten international bedeutenden Erfolg. 1939 wurde er Deutscher Rennwagen-Meister in der Klasse bis 1500 cm³ in einem speziell hergerichteten BMW 315/1 Spezial in Leichtbauweise. Sein siebter Gesamtrang bei den 24 Stunden von Le Mans 1939 in einem BMW 328 mit Copilot Paul Heinemann als BMW-Werkspilot rundete das gelungene Jahr ab.

1940 errang Roese mit einem hervorragenden dritten Gesamtrang bei der Mille Miglia seinen international größten Erfolg auf BMW 328 MM Roadster. Sein Partner bei diesem Rennen war Adolf Brudes.


Anschließend unterbrach der Zweite Weltkrieg seine Karriere für acht Jahre, ehe er 1948 wieder professionell ins Lenkrad greifen konnte.


Auf dem Hockenheimring fand am 8. und 9. Mai 1948 der erste Meisterschaftslauf für Sport- und Rennwagen nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland statt. Ralph Roese war mit einem 2-Liter-Veritas RS-BMW am Start und belegte Rang drei. Am Ende der Saison stand für ihn der Vize-Meistertitel in der deutschen Sportwagenmeisterschaft bis 2 Liter Hubraum zu Buche. Auch 1949 gelangen ihm noch einige Podiumsplätze bei national bedeutenden Rennen, darunter der Sieg in der Sportwagenklasse bis 2 Liter auf dem Grenzlandring 1949.

Gedenkstein an der A3

Am 8. Februar 1950 befand sich Ralph Roese gemeinsam mit seinen Rennfahrerkollegen Paul Heinrich (genannt Heinz) Müller, Wilhelm Manske und Franz Josef Geesmeier auf einer Dienstreise. Ziel war die Produktionsstätte der Veritas-Rennfahrzeuge in Muggensturm bei Rastatt. Dort wollten sie die neuesten Modelle für die kommende Rennsaison in Augenschein nehmen – ein Routinebesuch unter Motorsportlern, geprägt von Vorfreude und professioneller Neugier.

 

Doch die Reise nahm ein tragisches Ende.

 

Auf der heutigen Autobahn A3, in Höhe Neuwied, kam es in einem Baustellenbereich zur Katastrophe: Ein entgegenkommendes Fahrzeug geriet außer Kontrolle und prallte frontal mit dem Wagen der vier Rennfahrer zusammen. Der Aufprall war verheerend – mitgeführte Benzinkanister explodierten und setzten das Fahrzeug in Brand. Keiner der Insassen konnte sich retten. Sie verbrannten im Wagen – ein grausames Ende für Männer, deren Leben ganz im Zeichen der Geschwindigkeit und Technik stand.

 

Drei Tage später, am 11. Februar 1950, wurden Ralph Roese und sein langjähriger Freund und Rennkollege Heinz Müller auf dem Nordfriedhof in Düsseldorf beigesetzt. Zahlreiche Weggefährten, Freunde, Clubmitglieder und Motorsportbegeisterte erwiesen den Verstorbenen die letzte Ehre – es war ein stiller, aber bewegender Abschied.

 

Zu ihrem Gedenken wurden im selben Jahr Gedächtnisrennen auf dem Nürburgring und dem Grenzlandring veranstaltet. Ein Jahr nach dem tragischen Unfall, am 19. Mai 1951, errichteten der DAMC 05 einen Gedenkstein an der Unglücksstelle – ein stilles Mahnmal für Ralph Roese und Heinz Müller, mitten im Asphaltband der sich windenden Autobahn.

 

Doch auch dieser Gedenkort blieb nicht für die Ewigkeit: In den späten 1990er-Jahren musste die Gedenkstätte dem Ausbau der ICE-Strecke Köln–Frankfurt sowie der Verbreiterung der A3 weichen. Die Erinnerung an die Verstorbenen lebt im DAMC 05 weiter – in den Chroniken des Motorsports, in den Herzen derer, die sie kannten, und in der Geschichte einer Zeit, in der Rennen noch wagemutige Abenteuer waren.

 

Ausstellung in der Classic Remise Düsseldorf

 

Besuchen Sie dazu, die im Aufbau befindliche Ausstellung „Düsseldorfer Motorsporthelden˝ mit Exponaten und Dokumenten von z.B. Ralph Roese, Kurt C. Volkhardt, Toni Ulmen und Familie Müller.

Die Ausstellung ist täglich geöffnet, 
Classic Remise Düsseldorf, Harffstraße 110a, auf der Galerie.
Der Eintritt ist frei.

 

Regelmäßige Treffen

Offenheit ist eine unserer Grundregeln, entsprechend sind Gäste immer Willkommen!
2. Mittwoch im Monat,
siehe auch aktuelle Termine

Clublokal
Mezzomar in der

Classic Remise Düsseldorf
Harffstrasse 110a
40591 Düsseldorf 
(hierhin navigieren)

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DAMC 05 e.V. im ADAC
Postfach  110 122
D-40501 Düsseldorf

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